Hoch oben auf dem Berg
… sitzt der Spotter auf Pico und hält Ausschau nach den Walen. Sobald er die Meeressäuger gesichtet hat, gibt er die Position an die Whale-Watching-Boote weiter, die schon auf dem Atlantik unterwegs sind und die sich dann umgehend in Bewegung setzen, um zur genannten Position aufbrechen.
“Spotter” ist die offizielle Bezeichnung für Walbeobachter. Früher, zu Zeiten des Walfangs gab er die Position an die Walfänger durch, heute an die Skipper der Whale-Watching-Boote. Whale-Watching-Touren sind heute ein enorm wichtiger Wirtschaftszweig auf den Azoren und nicht mehr wegzudenken.
Der Spotter sitzt jeden Tag bis zu 8 Stunden in seiner Vigia oben auf dem Berg und beobachtet permanent den Atlantik. Ich stelle mir das sehr anstrengend vor – in der Hauptsaison sind es sogar mehr als 8 Stunden am Tag, denn dann sitzen sie von der Früh an, bis es fast dunkel wird (ca. 21:00 Uhr) in ihrem Raum, der etwa ein Größe von 4-5qm hat. An einem Tag, während ich auf den Azoren war, hatten wir die Möglichkeit, diesen Spotter zu besuchen und ihm bei der Arbeit zuzuschauen.
Versteckt, hoch oben im Wald, hat diese Vigia (Walbeobachtungsstation) auf dem Gipfel ihren Standort, sodass der Walbeobachter eine unglaublich weite Sicht auf den Atlantik hat. Hier sitzt er nun den ganzen Tag mit dem Fernrohr vor den Augen und sucht den Atlantik nach Walen und Delfinen ab.
Auf dem recht steilen, aber auch unwegsamen Weg dort hoch, hatten wir teilweise einen grandiosen Blick auf den Atlantik. Uns wurde alles erklärt und bereitwillig beantwortete der Spotter unsere Fragen, die von einem Mitarbeiter von CW Azores, der uns begleitete, übersetzt wurden.
Ganz in der Nähe konnten wir dann noch einen Sturmvogel bestaunen, dem wir uns vorsichtig näherten. Versteckt saß er in einer Felspalte auf seinem Gelege und beobachtete uns argwöhnisch.
Der Gelbschnabel-Sturmtaucher, der auch Albatros von Pico genannt wird, ist aber nicht nur auf den Azoren zuhause, sondern weltweit verbreitet.
(Das Bild ist eine Ausschnittvergrößerung, ansonsten könnte man den Vogel gar nicht erkennen)
Nun gibt es noch ein paar Bilder von der Vigia ...





Es gibt auf Pico etliche weitere Vigias – sie allesamt sind dort stationiert, wo immer eine gute Sicht auf den Atlantik möglich ist und auch, wo noch weitere Bereiche, die von dieser Vigia aus nicht zu sehen sind, erkundet werden können. An dem Tag, als wir unsere Inseltour mit dem Auto gemacht haben, konnten wir etliche, weitere Vigias sehen. Rund um die Insel herum sind sie verteilt.
Über diese Reise ist mein Reise-Tagebuch erschienen:
Klappentext von Azoren-Abenteuer
Ein Reise-Tagebuch der besonderen Art. – Ein Abenteuer, wie man es sicherlich nur sehr selten erlebt. Faszinierende Eindrücke, atemberaubende Landschaften und einzigartige Augenblicke haben diese sieben Tage auf den Azoren für die Autorin zu etwas ganz Besonderem gemacht und sind in Text und farbigen Bildern festgehalten. Der Höhepunkt: Das Sichten von Walen und Delphinen.
Mitten im Atlantik gelegen, beeindrucken die Azoren mit ihrer wunderschönen, grandiosen Landschaft. Für Naturliebhaber bietet sich eine enorme Vielfalt an Aktivitäten, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Zudem ist die Inselgruppe, speziell auch Pico, weltweit bekannt für ihre fantastischen Whale-Watching-Touren.